Ein Selbstmord ist meist die Endstation eines langen Leidensweges. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Trotzdem haben sich einige Hauptursachen herauskristallisiert: Da sind zum einen schwere Lebenskrisen wie der Verlust des Partners oder des Arbeitsplatzes, ein Unfall mit einer Behinderung, schwere Krankheiten oder andere Konflikte, welche die Betroffenen an sich und ihrer Umwelt verzweifeln lassen. Auch Alkohol, andere Drogen oder die Abhängigkeit von Medikamenten kann Menschen in den Selbstmord treiben.

Einer der wichtigsten Gründe, warum Menschen sich selbst das Leben nehmen, ist eine Krankheit, die häufig verharmlost wird: die Depression. „Viele Selbsttötungen geschehen vor dem Hintergrund einer Depression oder einer anderen psychiatrischen Erkrankung“, erklärt der Sprecher des Kompetenznetzes Depression und Suizidalität, Prof. Ulrich Hegerl aus München. Das Kompetenznetz befasst sich mit den Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen. Sie haben laut Prof. Hegerl nichts mit reiner Miss-Stimmung oder einfachem „Schlecht-Drauf-Sein“ zu tun, sondern sind eine ernste und behandlungsbedürftige Krankheit. Obwohl auch andere psychische Erkrankungen wie Schizophrenie mit einem erhöhten Selbstmordrisiko einhergehen, sind Depressionen die Erkrankung mit der höchsten Suizidgefahr: Bis zu 15% der schwer depressiven Patienten nehmen sich im Verlauf der Krankheit das Leben.


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