RE: Sitzengeblieben - und was dann?

#1 von Christine , 12.01.2014 09:43

ZEUGNIS
Sitzen bleiben - und dann?


In den ersten Bundesländern beginnen jetzt die großen Ferien. Davor gibt es aber noch Zeugnisse - und für manche Kinder leider keine Versetzung. Wie Kinder und Eltern das Beste aus der Situation machen.

Jammern hilft nicht

Gegen das Sitzenbleiben spricht eine Menge: Die Schüler beginnen das nächste Schuljahr ohne die vertrauten sozialen Beziehungen. Viele langweilen sich, weil sie nicht nur ihre Problemfächer wiederholen, sondern auch all das, woran sie im vergangenen Jahr sogar Spaß hatten. Jammern hilft aber nicht, sagt Professor Jörg Schlömerkemper. Der Erziehungswissenschaftler lehrt an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und erklärt, wie man das Beste aus der Situation machen kann.


Warum wird das Sitzenbleiben nicht abgeschafft, wenn es doch nur wenig bringt?
Solange unsere Schüler im Gleichschritt lernen müssen, wäre es Unsinn, sie ohne die erforderlichen Kenntnisse in der nächsten Jahrgangsklasse weiterlernen zu lassen. Eine Schule ohne Sitzenbleiben müsste individuell fördern können.

Angenommen, ein Kind müsste jetzt die Klasse wiederholen. Was raten Sie ihm?
Das Beste daraus zu machen. Dabei können wir Eltern helfen. Zunächst ist es sinnvoll, gemeinsam zu überlegen, woran es gehapert hat. Lernstrategien lassen sich zum Beispiel fast immer verbessern. Dabei können Ratgeber unterstützen, die allerdings - das muss man wissen - oft eine zu schnelle Wirkung versprechen.

Eltern müssen zum Durchhalten anfeuern
Niemand kann sein Gehirn von heute auf morgen auf eine andere und bessere Arbeitseinstellung umprogrammieren. Das braucht Zeit und Eltern, die zum Durchhalten anfeuern. Außerdem setzt es eine gewisse Grundmotivation voraus.

Und wenn ein Kind so entmutigt ist, dass es im Lernen keinen Sinn mehr sieht?
Der Reformpädagoge Hartmut von Hentig hat vorgeschlagen, Pubertierende vom Unterricht freizustellen, damit sie sich handwerklich, praktisch und körperlich einsetzen und außerhalb der Schule erfolgreich sein können. Danach lernt es sich leichter weiter.

Warum sollte man das nicht einem Kind ermöglichen, das die Klasse wiederholt? Es hat ein ganzes Jahr Zeit, den Stoff von zwei Fächern aufzuarbeiten. Da verpasst es nichts, wenn es ein paar Wochen aussetzt, um ein Betriebspraktikum zu machen, und darin erst einmal Erfolge sammeln kann. Dann stellt sich auch wieder Motivation ein.

Ist so etwas möglich?
Schulen dürfen viel mehr, als sie oft vorgeben. An dieser Stelle würde ich als Vater bzw. Mutter sehr hartnäckig bleiben. Vor allem, wenn ich überzeugt bin, dass ein Praktikum für mein Kind zu diesem Zeitpunkt genau das Richtige wäre.

http://www.eltern.de/schulkind/weiterfue...en-bleiben.html


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Christine
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